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Tipps für den Sattelkauf

Jan Niklas Weber • Sept. 17, 2022

Wie kauft man den richtigen Sattel?

Um den richtigen Sattel zu finden, sollte man neben der Unterstützung von einem Sattlermeister sich vor allem Zeit nehmen, um zu testen, in welchem Sattel sich Pferd und Reiter am wohlsten fühlen. Dafür bieten wir eine markenunabhängige Sattelkaufberatung an, bei der Sie verschiedene Modelle von verschiedenen Marken probereiten können. Für die richtige Entscheidung muss man folgende Punkte beachten: Man sollte unter anderem wissen, für welche Disziplin der Sattel geeignet sein soll, welche Besonderheiten oder gesundheitlichen Einschränkungen beim Pferd vorliegen (hoher Widerrist usw.), welche Wünsche der Reiter hat (zum Beispiel große oder kleine Pauschen, ein tiefer Sitz, Farbwunsch usw.) und wie viel der neue Sattel kosten darf. 


Welche Disziplinen sollte der Sattel abdecken?

Natürlich sollte man sich vor dem Kauf Gedanken machen, für welche Disziplin der Sattel geeignet sein sollte. Möchte man zum Beispiel nächste Saison an Springturnieren teilnehmen, ist ein Springsattel die richtige Wahl. Reitet man aber schwerpunktmäßig Dressur, würde ein Springsattel keinen Sinn ergeben. Deshalb sollte man sich vorab Gedanken machen, in welcher Disziplin man schwerpunktmäßig reiten möchte, um den richtigen Sattel zu finden.

Die passenden Sattelgröße 

Die Sattelgröße kann man leider nicht einfach messen. Um die passende Sattelgröße für einen neuen Sattel zu bestimmen, sollte man sich Unterstützung von einem Sattlermeister holen. Denn die Sattelgröße muss sowohl zum Pferd als auch zum Reiter passen. Bei der Beratung wird dann die richtige Sattelgröße ermittelt. Diese setzt sich aus zwei Größen zusammen: der Sitzgröße des Reiters und der Kammerweite für das Pferd. 


Passende Sattelsitzgröße finden 

Für die Sitzgröße des Reiters ist in erster Linie die Körpergröße, genauer gesagt die Länge des Oberschenkels entscheidend. Je länger der Oberschenkels ist, desto größer muss die Sitzgröße sein. Erst danach spielt das Körpergewicht des Reiters eine Rolle. Die Sitzgrößen von Sätteln fallen je nach Marke und Modell unterschiedlich aus. Es ist unter anderem davon abhängig, wie tief oder wie flach die Sitzfläche des Sattels ist und wie das Sattelblatt geschnitten ist. Dadurch, dass die Tiefe der Sitzfläche und auch das Sattelblatt je nach Modell variieren kann, sind 16 Zoll bei Equiline-Sätteln nicht gleich 16 Zoll Sitzfläche bei Prestige- oder Kentaursattel. Jeder Hersteller hat seine eigenen Maße. Exemplarisch werden die Sättel von Prestige nur in ganzen Größen (16 Zoll, 17 Zoll, 18 Zoll …) hergestellt, wohingegen die Marke Kentaur halbe Sitzgrößen (16,00 Zoll, 16,5 Zoll …) herstellt. Deshalb kann es sein, dass man beim Sattelkauf einer anderen Marke nicht die gleiche Sitzflächengröße braucht wie bei dem alten Sattel. Die Gemeinsamkeit ist aber, dass das Maß für die Sitzgrößen bei allen Firmen in Zoll angegeben wird.


Die passende Kammerweite

Genau wie die Sitzgröße für den Reiter ist auch die Kammerweite für das Pferd je nach Hersteller unterschiedlich. Da jeder Hersteller unterschiedliche Sattelbäume in unterschiedlichen Formen und Längen hat, variieren auch die Kammergrößen. Grundsätzlich gibt es viele herstellerspezifische Maßeinheiten für Kammergrößen. Von Maßangaben in Zentimeter über Inch bis zu Größenbezeichnungen als Zahlen oder Buchstaben. Deshalb muss man die Frage ,,Welche Kammergröße hat mein Pferd?’’ immer herstellerspezifisch beantworten. Es ist immer zu empfehlen, einen Hersteller zu wählen, der Sattelbäume verbaut, welche sich mehrfach stufenlos verstellen lassen. Denn durch Training können Pferde mehr Muskulatur am Widerrist bekommen oder bei Krankheit leider auch sehr schnell abbauen. 


Wo finde ich die Kammerweite und Sitzgröße im Sattel?

Da sich die Sattelgröße aus zwei Größen zusammensetzt, muss man sowohl die Sitzgröße für den Reiter als auch die Kammerweite für das Pferd im Sattel suchen. Diese Angaben sollten aber in jedem guten Sattel zu finden sein, manchmal sind sie allerdings etwas versteckt oder nicht offensichtlich ausgewiesen.

In den meisten Fällen sind die Angaben zur Sitzgröße unter dem Sattelblatt zu finden. Wenn man sich zum Beispiel einen Prestige Dressursattel anschaut, könnte man folgende Angaben unter dem Sattelblatt: 17‘’ 33. 17’’ steht in diesem Fall für die Sitzgröße von 17 Zoll und 33 für eine 33er Kammer. 


Kosten beim Sattelkauf

Die Kosten für einen neuen Sattel sind stark von den Ansprüchen des Reiters und des Pferdes abhängig. Wenn das Pferd einen extreme Sattellage hat, da diese zum Beispiel extrem schmal oder breit ist, kommen in der Regel nicht alle Sattelmodelle der Hersteller infrage und die Sattelauswahl ist eingeschränkter. Natürlich können auch alle Wünsche des Reiters von extra weicher Sattelfläche bis hin zu farblichen Applikationen erfüllt werden. Diese sind dann je nach Wunsch in der Regel mit einem Aufpreis verbunden. Wenn der alte Sattel aber wirklich nicht mehr angepasst werden kann oder man einen neuen Sattel möchte, kann man im Normalfall von Kosten ab 1.800 € für einen neuen Sattel rechnen. Bei einem neuen Sattel muss sich die Füllung erst noch setzen. Je nach Gebrauch und Füllung des Herstellers kann das innerhalb von ein paar Wochen oder Monaten passieren. Deshalb ist bei uns jeder Sattelkauf mit einer kostenfreien Nachpolsterung verbunden. Denn alle neuen Sättel, welche in der Füllung veränderbar sind, setzen sich nach einer gewissen Zeit .


5 Sattelkauf-Tipps
Die wichtigsten Dinge, die man beim Sattelkauf beachten sollte in 5 Tipps zusammengefasst: 


1.Überlege dir genau, was zu dir und deinem Pferd passt. 

Entscheide dich vorab, für welche Disziplin der Sattel sein soll.

Zusätzlich ist es wichtig, sich bewusst zu werden, welche Besonderheiten das Pferd hat. Denn das sind Informationen, die die Modellauswahl beeinflussen. Ebenfalls wichtig sind persönliche Wünsche für den neuen Sattel. Dazu gehören Sattelfarbe, -marke und andere Besonderheiten. Einen Sattel kauft man nur alle paar Jahre, deshalb ist es wichtig, sich vor dem Kauf bewusst zu machen, was man eigentlich sucht. 


2. Suche dir eine markenunabhängige Beratung eines Sattlermeisters

Sattelmarken unterscheiden sich teilweise stark im Aufbau Ihrer Sättel. Sie haben unter anderem unterschiedliche Kissenaufbauten und Sattelbaumarten verbaut. Deshalb ist das Reitgefühl für Pferd und Reiter bei jeder Firma unterschiedlich. Es ist also wichtig, dass man verschiedene Marken testet. Es ist nicht empfehlenswert, sich nur zu einer Marke beraten zu lassen. In der Regel kann man nur durch das Probereiten von mehreren Marken das Reitgefühl vergleichen und die beste Entscheidung für sein Pferd treffen.

Nur ein gut ausgebildeter Sattler kennt den Aufbau von Sätteln und kann beurteilen, inwieweit ein Sattel angepasst oder verändert werden kann. Oft ist es für Laien nicht ersichtlich, was man an einem Sattel alles ändern kann, deshalb sollte man sich immer die Expertise von einem markenunabhängigen Reitsportsattler einholen.


3. Nimm dir Zeit bei der Sattel-Kaufberatung 

Wir planen in der Regel mindestens zwei Stunden für eine Sattel-Kaufberatung vor Ort. Natürlich wurden dann vorab alle Eckdaten und Wünsche geklärt. Mit einer Auswahl an Modellen, die nach der telefonischen Erstberatung infrage kommen, fährt Sattlermeister Jan Niklas Weber dann zum Termin. Auch der Reiter sollte für diesen Termin genug Zeit einplanen, um verschiedene Modelle beim Termin probezureiten. Hier noch ein weiterer Tipp: Oft hilft es, wenn der Trainer auch vor Ort dabei sein kann. In der Regel kennen sie Pferd und Reiter in- und auswendig und können bei der Sattelkauf-Entscheidung helfen.


4. Wähle einen Sattel der sich mit dem Pferd verändern kann 

Einen Sattel sollte man langfristig immer wieder an das Pferd und seine Veränderungen anpassen können. Deshalb müssen zumindest die Polsterung, Gurtung und die Kammerweite problemlos und einfach angepasst werden können. Um zu gewährleisten, dass Reiter und Pferd lange etwas von dem Sattel haben, verkaufen wir nur Sättel, die auch später problemlos angepasst werden können.

Man sollte nie vergessen, dass es keine Garantie dafür gibt, dass ein Sattel ein Pferdelebenlang passt bzw. immer wieder angepasst werden kann. Niemand kann vorhersehen, wie sich ein Pferd im Laufe des Lebens positiv oder negativ entwickelt. Das kann einem auch nicht der teuerste Maßsattel garantieren. Wichtig ist, einen Sattel ohne Formkissen oder starren Sattelbaum zu kaufen, da man so am längsten etwas vom Sattel hat.


5. Better safe than sorry! 

Bei jedem Sattelkauf solltest du eine Rechnung bekommen. Überprüfen auch immer, ob du die Sattelnummer erhalten hast. Bei manchen Herstellern wie zum Beispiel Prestige kannst du dann deinen neuen Sattel auf dich anmelden. Manche Versicherungen brauchen die Nummer aber auch, um den neuen Sattel auf Diebstahl zu versichern.


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Anpassung des perfekten Dressursattels
von Jan Niklas Weber 17 Sept., 2022
Bei der Auswahl des richtigen Dressursattel muss man auf einige Faktoren achten. Mehr dazu lesen Sie in diesem Sattelratgeber.
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